Südkorea - Seoul und Jeju

Südkorea


Schon aus dem Flugzeug sind die unzähligen Wolkenkratzer zu sehen. Es sind unfassbar viele und sie sind weit verstreut. Seoul, die Hauptstadt Südkorea, ist eine riesige Stadt mit knapp zehn Millionen Einwohnern, da braucht es eine erhebliche Menge an Wohnraum. 

Heraus zu kommen aus den Katakomben, welche sich U-Bahnhaltestelle schimpft, ist kompliziert. Passanten helfen den richtigen Ausgang zu finden. Behinderten freundlich ist das System der öffentlichen Verkehrsmittel nicht. Unzählige Stufen möchten bezwungen werden, ehe das Ziel erreicht ist. Rolltreppen sind anscheinend kein Standard.


Die Küche des Hostels ist so gemütlich, dass Russland, Deutschland, Frankreich und die Türkei sich gegenseitig unterrichten „Prost“ in der jeweiligen Sprache zu sagen. Die Nacht ist lange und feucht fröhlich. Barfuß Mitternacht zum 7eleven laufen gehört da auch dazu.


Vertraue nur dir selbst. Dieser Spruch ist eigentlich im Kopf eingebrannt. Navigieren ist manchmal nicht leicht. Aber dass aus geplanten ein einhalb Stunden und sechs Kilometer, dann acht Stunden und vierzehn Kilometer mit ungefähr vierhundert Höhenmeter werden, ist schon erstaunlich. Verlaufen ist eine leichte Aufgabe, wenn das Lesen einer Karte zu schwierig ist. 

Zwischenzeitlich keimt Verzweiflung auf. Zwischenzeitlich ist eine Person sehr genervt und die andere Person schämt sich ihrer schlechten Kartenkenntnisse, möchte ihr Amt aber dennoch nicht aufgeben. Mutig wird wieder und wieder die falsche Richtung eingeschlagen.


Der Weg ist heiß, die Luft ist schwül. Ein ständiger Scheißfilm liegt auf der Haut. Die Sonne brennt unerbittlich vom Himmel, kein Wölkchen spendet Schatten. Die niedrige Mauer im Schatten ist ungeeignet sich kurz nieder zulassen. Der Stein ähnelt einer Herdplatte, der Hintern wird gebrutzelt. Die Straßen sind fast unbefahren, sie steigen steil an und fallen noch steiler ab. Die Häuser aus rotem Backstein stehen ruhig da, fast wie ausgestorben, sie erinnern an England.

Und alles nur für diese eine jene Garküche.


Kurz vor dem Sonnenuntergang ist eine Bank am Fluss erreicht. Das natürliche Licht wird immer weniger und künstliche Lichter werden mehr und mehr. Millionen kleine Punkte säumen die Uferpromenade. Weise und rote gepaart Scheinwerfer leuchten auf der Brücke. Fische hüpfen aus dem Wasser. Das rattern der Schnellbahnen stört zwar den Blick, gehört aber bei einer so großen Stadt dennoch dazu.


Ob es an der Stadt, an dem Reisestil oder an der eigenen Person liegt? Kurz in den 7eleven gehen und ein Eis kaufen um den Abend ausklingen zu lassen, ist der Plan. Mit einem Typen ins Gespräch kommen und mehr als fünf Stunden nicht aufhören zu reden, sich auf den Bürgersteig zu setzten und über Gott und die Welt reden, ist definitiv eine willkommene und unerwartet tolle Abendunterhaltung!

Spanischer Blog: jovenmundologo.worldpress.com

Jeju ist die Urlaubsinsel der Koreaner. Im Süden des Ferienziels sind diverse Tauchbasen. Herausforderung nun: englisch sprachig, nicht zu teuer und geöffnet. Tatsächlich lässt sich direkt vor dem Hotel so eine ausfindig machen. Das Angebot klingt gut. Am nächsten Morgen wird das Equipment entgegengenommen.


Alles vorhanden, außer einen Tauchcomputer. Unsicherheit macht sich breit. Die Verantwortung liegt nun komplett beim Guide. Es gibt keinerlei eigene Kontrolle über Wassertiefe, Tauchzeit und Grenzwerte. Das Gefühl, das eigene Leben, in eines anderen Menschen Hände zu legen, ist nicht schön!


Ein eigener Tauchcomputer wird noch in der selben Nacht bestellt. Beide Tauchgänge haben die selbe Einstiegstelle. Etwa siebzig Taucher tummeln sich über und unter Wasser und dreimal so viele Sauerstoffflaschen liegen an Land. Die Sicht Unterwasser ist bescheiden, die Kälte kriecht unter den 7 Millimeter dicken Neoprenanzug, der Guide schwimmt viel zu schnell und macht viele Fotos. Zwei oder drei Bilder wären ja okay, aber Modell zu spielen ist nicht der eigene Wunsch und Ziel des heutigen Tages. Die Landschaft ist eine Mischung aus grün und schwarz, Fische gibt es kaum. Bei dem Wrack ist nur so wenig Zeit, dass genau zwei Fotos gemacht werden und gleich weiter geschwommen wird.

                                       Ja, im Hintergrund ist ein Wrack

Keine sechzig Minuten insgesamt, also beide Tauchgänge; Preis-Leistung ist miserabel. Nun gut. Jede Erfahrung lehrt, bildet Meinung und Charakter.

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