Indonesien - Teil III - Gili Meno und Ubud

Der öffentliche Bus hupt. Einsteigen bitte. Ein kunterbuntes Boot wird mit unterschiedlichsten Nahrungsmitteln und einem Kühlschrank beladen. 


Die Insel 
Gili Meno ist zu dieser Jahreszeit wohl nicht zu touristisch. Auf dem Boot zur Insel sind 95% nur Einheimische vertreten. Der eigene Sitzplatz ist selbst verständlich auf dem Spitz, dort wo eigentlich keine Sitzplätze sind. Der Fahrtwind saust um die Ohren, die Meeresluft zieht an den Haaren und die Vorfreude steigt. 
Taschen schnell ins Zimmer und gleich an den Strand. Das Bild ist ein Postkartenmotiv, bei dem jeder denkt „So kitschig kann es doch gar nicht sein“ Doch genauso ist es. 


Ein Mal tauchen gehen ist der Traum. Perfekt, die Tauchschule ist gleich neben an. Oder doch gleich einen ganzen Tauchschein zum Open Water diver machen? Warum eigentlich nicht? Gesagt, getan. Eine Stunde später erklärt der Lehrer die Ausrüstung, einige Verhaltensregeln und springt kurz darauf in den Pool. Eine junge Österreicherin schließt sich dem Spaß an. Fast zwei Stunden wird abgetaucht, aufgetaucht und das Equipment näher gebracht und vertraut gemacht. Auf einem USB Stick sind fünf Filme, zwei davon müssen heute noch angeschaut werden. 
Die Zeit ist gerade eh nicht anders zu nutzen, es regnet Bindfäden, nein eigentlich schüttet es buchstäblich aus Eimern! Nach dem Erguss geht es durch das knöcheltiefe Wasser watend zum Restaurant.


Der Tag beginnt früh
Das Frühstück ist wie immer in Indonesien recht spärlich. 8:30 Uhr letztes Briefing vor dem ersten Tauchgang im Meer. Tauchausrüstung a auf das kleine Boot, während der Fahrt anziehen. Atemregler festhalten, auf den Bootsrand setzen und hinten über kippen. 

Die ersten Atemzüge, die ersten Augenblicke. Jeder Taucher kann sich an dieses überwältigende Gefühl erinnern. Die Unterwasserlandschaft hier bei Hallk, einem Tauchort direkt vor Gili Meno, hat eine extreme Artenvielfalt und alle erdenklichen Farben. Korallen so weit das Auge reicht, Schwämme, Muscheln, Rießenmuscheln, uralte Schuldkröten, Muränen, Anemonen und andere Pflanzen, Pflanzen mit Blüten, Schlangen, Tintenfische, Trompetenfische und noch sooo vieles mehr. Das Sinken und steigen gesteuert durch aus- & einatmen ist noch etwas schwierig, je mehr Zeit unter Wasser verstreicht umso leichter funktioniert dieses Prinzip. Es gibt so viel zu entdecken, so viel zu bestaunen und eine Leidenschaft beginnt zu erblühen. Das TAUCHEN. Sicherlich ein teures Hobby, aber ein wunder wunder wunderschönes Hobby! Vor allem für das Wasser Sternzeichen Krebs. Auftauchen, bevor es zum Tiefenrausch kommt. Eine Stunde Pause.

Wieder rein ins Wasser. Ein Hai versteckt sich in einer Flächen Höhle, ein großer Fisch zertrümmert mit seinem Maul eine Koralle, die Tauchtiefe sinkt bis auf knappe achtzehn Meter. Der Tauchbuddy, die Österreicherin von gestern, bleibt Händchen haltend in unmittelbarer Nähe. Jeder braucht einen Tauchbuddy, schon alleine der Sicherheit zuliebe. Auch dieser Tauchgang ist nach 50 Minuten viel zu schnell vorbei. Wäre der Stickstoffgehalt, welcher sich im Körper anreichert, nicht so eine Zicke, könnten der Ausflug noch Stunden dauern. Doofe Physiologie! Aber nicht nur der Stickstoffgehalt sondern auch die zu neige gehende Sauerstoffflasche zwingt zum Auftauchen. 

In der Mittagspause müssen die restlichen Filme angeschaut werden. Die Theorie geht mündlich und auf englisch weiter. Ein anschließender Test und das Ergebnis machen deutlich, dass ein Tauchschein nicht innerhalb von anderthalb Tagen gemacht werden kann. Die Abreise für den nächsten Tag ist schon länger geplant. Der Schein muss pausiert werden. Die Tauchschule hat schon Kontakt zu einer Anderen aufgenommen und die Fortsetzung des Scheine angekündigt. Schweren Herzens wird dieses Unterwasserareal verlassen. Wiedersehen macht Freude und ist fest in die Zukunft eingeplant. 

Der Tag war lange und für Mutter sehr entspannt. Sie hat gelesen, sich entspannt und eine Schildkrötenaufzuchtstation besucht. Baby Schildkröten werden hier aufgepäpelt, bis sie ausgewildert werden.


Ein kleines Boot fährt zur Partyinsel neben an. Wartezeit. Ein Speedboat fährt nach Bali. Zwischenstopps mitten auf dem Meer, der Grund wird nicht verkündet. Im Fernseher läuft ein Blockbuster. 

Auf Bali angekommen
Hallo ihr tüchtigen Geschätsmänner, nein ich habe kein Interesse an einem Taxi. Nun sammelt der Public Bus ein gutes Dutzend Touristen ein und fährt los. Ubud ist zum Glück der erste Stopp. Die Unterkunft ist, wie so oft in dieser Stadt, in einer tempelähnlicher Anlage. Bananen, Papayas und Bambus ist vom Eigenen Balkon zum Greifen nahe. Der Magen schreit, Essen wird gesucht, wird gefunden. Zurück im Zimmer wird die nächsten drei Tage hauptsächlich die Toilette besucht. Cola, schwarzer Tee und Kräcker zu den Hauptnahrungsmitteln.
Mutter bleibt die nächsten Tage nur im Bett.


Nur in der Unterkunft bleiben, kommt nicht in Frage. Handtasche packen und die Stadt etwas erkunden klappt, viele Restaurants sind hier verstreut. In zwei Neuanschaffung en wird investiert, Eine kleine Handtasche und ein neuer Geldbeutel. Die alte Handtasche hat mittlerweile mehr Löcher als ein Schweizer Käse und der Geldbeutel ist für die Währung hier einfach viel zu klein. 2000 Rupiah ist der kleinste Schein und sind umgerechnet etwa 12 Cent.


Nächster Tag, Mittagszeit
Die Füße laufen aus ersehen in ein vegane Restaurant. Der Blick schweift umher, jeder Mensch hier sieht ausgemergelt und irgendwie ungesund aus. Rechts am Rand sitzt eine Gruppe, bestehend aus fünf jungen Frauen. Drei von ihnen schauen in Bücher, Yoga und vegane Ernährung sind die Überschriften auf den Titelseiten. Zwei andere Frauen tippe auf ihrem Laptop, einer sehr teuren Marke. Ein weiteres Mädel setzt sich an den Nachbartisch. Keine fünf Minuten dauert es, bis die Gruppe das Mädel einnimmt. Völlig überzeugt von ihrer Lebensweise reden die Frauen ohne Punkt und Komma auf das arme Mädchen ein. Durch deren aufgedrehten und aufgesetzten Fröhlichkeit ergreift das Mädel nach wenigen Minuten die Flucht. Mag sie wo möglich Fleisch, Honig, Milch und kann mit Yoga nichts anfangen? Wer weiß? 

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