Aserbaidschan - I - Labyrinth und Flammentürme

Aserbaidschan


Der Flughafen von Baku ist modern und dennoch gemütlich gestaltet. Im Gegensatz zu den sonst so klar geordneten geraden Linien sind hier Dreiecke und Rundungen vorhanden. Die Beamten zur Passkontrolle haben ein leichtes Spiel, denn das Visum wurde schon vor einem Monat beantragt, genehmigt und ausgedruckt.

In einigen Blogs wird behauptet die Organisation der Fahrt, von internationalem Boden rein in die Stadt, sei äußerst umständlich. Also entweder haben sich Reiseanfänger ziemlich ungeschickt angestellt oder die praktischen Automaten für die Chipkarten wurden erst neulich installiert. Der nächste Bus fährt auch schon in die Richtung der Stadt. Die Strecke von der letzten Haltestelle bis zum Hotel ist länger als vermutet, als Entschädigung führt sie entlang des Ufers. 


Die Promenade ist perfekt ausgebaut. Eine komplett ebene Fläche und mit Grünanlagen versehen. Alle paar Meter ist ein Café, Restaurant oder Springbrunnen, welche allerdings nur abends in Betrieb sind. Futuristische Gebäude bilden die Skyline der Stadt. 

Die Hauptstraßen in Baku dürfen meist nicht überquert werden sondern müssen unterquert werden. Das behauptet zumindest ein freundlicher Polizist. Im Untergrund spielen Straßenmusiker und sammeln Geld. Ob sie die Münzen für Musikunterricht oder für Nahrungsmittel ausgeben? Hoffentlich für Ersteres.

Auch wenn das Hotel inmitten der Altstadt liegt hat es die gute Bewertung im Internet nicht verdient. Je länger der Aufenthalt, je mehr Mängel fallen auf. Nun gut, ist ja auch nur für die Nachtruhe da.

Das historische Zentrum ist ein Wirrwarr aus krummen Gassen und Gässchen mit Kopfsteinpflaster. Eine Burg, welche einem Labyrinth gleicht. Blumenranken zieren Balkone, die wiederum fast das nächste Haus berühren.


Auf der Speisekarte ist kein bekanntes Gericht vertreten. Perfekt! Zu zweit werden unterschiedliche Speisen bestellt. Alles wird gleichzeitig serviert und nun herrscht Platznot auf dem Tisch. Wem gehört nun welcher Teller? Traditionelles Brot, Reis mit Fleisch in gelber Sauce mit Rosinen, Suppe, nochmal anderes Brot, undefinierbares Gemüse. Kurzum ein Gaumenschmaus.

Nach dem Essen sollst du ruh’n oder tausend Schritte tun. Es werden mehr als tausend Schritte. Von der Uferpromenade aus ist der Blick auf die Flame Towers richtig schön, besonders mit einem Springbrunnen im Vordergrund und klassische Musik aus den Lautsprechern im Hintergrund.


Mehr als fünfhundertfünfzig Stufen und noch einige weitere stiegenlose Höhenmeter und schon ist die Plattform nahe der Flame Towers erklommen. Die letzten paar Stufen sind komplett weiß angestrahlt, sie blenden schon fast ein wenig die Augen.


Oben angekommen ist die Aussicht einfach atemberaubend. Die Lichter der Stadt zeichnen ganz deutlich eine sichelförmige Kante zum kaspischen Meer. 


Nun aus aller Nähe sind da die drei beleuchteten Türme in ihrer voller Größe. Alle paar Sekunden wechseln sie ihr Farbenspiel. Von schwarz mit weißem Funkeln, über die Farben der Nationalflagge bis hin zu einem feurigen Spiel.

Zum Ausklang des Tages läd eine Bar im Labyrinth noch auf ein Bier und einen Aperol ein.

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