Australien - Teil II - The Rock Tour

NORTHERN Territory - Center of the center 

The Rock Tour

1. Tag: Uluru (Ayers Rock) und field of light

Frühmorgens kommt ein alter, niedriger Bus mit Anhänger angefahren. 


Zwanzig Personen sitzen darin und schlafen. Mittags ist der Flughafen von Uluru erreicht. Menschen steigen aus, andere Menschen steigen ein. 

Und dort, mitten in der Wüste steht der Ayers Rock, das Wahrzeichen Australiens Mitte. Rundherum führt ein Weg, die heilige Stätte der Aborigines ist zum Greifen nahe. Die Oberfläche ist rot und hat viele Furchen. An einigen Stellen sind Löcher im Stein, an anderen Stellen hat die Oberfläche eine grau schwarze Maserung.


Kleine Fliegen belagern die Menschen, im Sommer sollen die Fliegen eine echte Page sein.


Die Tourguidin erklärt was die Menschen früher an den unterschiedlichen Orten gelernt haben. Die Jungs haben in der Männerhöhle beispielsweise Jagdtechniken gelehrt bekommen und die Mädchen wurden in der Frauenhöhle in Brotbacken und Heilkunde unterrichtet. Das Geschlecht bestimmte was dem Kind beigebracht wurde. Alles Wissen wurde mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. 


Der Bus fährt weiter und hält auf einem Parkplatz unweit des Ayers Rocks. Hinterm im Trailer ist die provisorische Küche. Der Tisch hat circa zwei Quadratmeter und besteht aus einem Gitter auf Stelzen . 

Die Kochstelle ist gusseisern mit Verbindung zur Gasflasche. Das Geschirr ist aus Blech, gegessen wird im Stehen. Jeder muss mitanpacken, jeder muss sein Geschirr selbst abwaschen. Zum Abendessen gibt es Nudeln mit Gemüse und Hühnchen. 

Auf dem Anhänger sind die Thermomatten befestigt und oben drauf ist Platz genug für drei Leute zum Sitzen. Das ist auf jeden Fall der Ort mit dem besten Ausblick auf den Ayers Rock zum Sonnenuntergang, mit einer warmen Schüssel voll Essen in den Händen. Je tiefer die Sonne sinkt desto mehr färbt sich der Stein rot, richtig leuchtend rot. 


Camping ist schon cool! Wenn die Sonne ganz untergegangen ist wird der Stein grau und der Himmel färbt sich in alle Farben eines Regenbogens. 

Die Fahrt geht weiter. Kaum zu Glauben, aber mitten im Nirgendwo in der Wüste ist Stau. Jedes Auto wird angehalten. Warum? Zur Alkoholkontrolle der Autofahrer. Sekt zum Sunset klingt doch super. Am Campingplatz angekommen wird das Nachtlager errichtet. Eine Thermarestmatte umgeben von stabilem Stoff in Form eines Schlafsackes. Das ist alles. 

Eine letzte Aktivität für heute steht noch auf dem Plan. Ein neuer Bus kommt, sammelt Leute ein und schmeißt sie kurze Zeit später wieder raus. Das >Field of light< ist ungefähr siebzehn Fußballfelder groß. Es ist eine wirklich große Fläche mit Millionen von Lichtern. Die Lichter sehen aus wie umgedreht Wassertropfen mit einer geschwungenen Halterung welche zum Boden führt. Die Lichter sind farblich gruppiert und ändern etwa alle zehn Sekunden ihre Farbe.


Zurück auf dem Campingplatz. Die Laternen sind weitestgehend ausgeschalten, sodass der fantastische Sternenhimmel bestaunt werden kann. Die Nacht ist kalt, obwohl der Körper schon so dick eingepackt ist. Eine Leggins, eine Jeans, drei Shirts, Fleecejacke, Regenjacke zwei Paar Socken, Schal und Kapuze, in einem Schlafsack, in diesem Ungetüm von Thermarestmatte und Stoff drumherum. Das Ein- und Durchschlafen gestaltet sich schwierig. Die Außentemperatur liegt aktuell bei zwei Grad Celsius über dem Gefrierpunkt, Nase und Ohren sind eiskalt. Kurz nach Mitternacht drückt dann die Blase. Fluchender Weise aufstehen, auf Toilette flitzen und wieder zurück. Wenn man schon steht ist es die Gelegenheit sich einen zweiten Schlafsack zu organisieren. Eingepackt wie in einem Wrap startet ein neuer Versuch diese Nacht zu überstehen. Campen ist nicht immer cool…


2. Tag: Kata Tjuta

Gefühlt gerade erst eingeschlafen zu sein tönt aus einem Lautsprecher der Wecker mit dem Lied „here comes the sun“. Nach einer schnellen warm Dusche ist die kalte Nacht tatsächlich schnell vergessen. Das Frühstück wird am selben Ort wie gestern das Abendbrot serviert. Sprich jeder nimmt sich Schüssel oder Teller und Müsli oder Toastbrot. 


Die Sonne geht langsam auf und der Himmel hat Pastellfarben. Obwohl es immer heller wird und die Sonne nun aufgegeht ist, ist es weiterhin recht frisch. 


Der Bus fährt wieder los und hält als nächstes bei Kata Tjuta. Die Landschaft hier ist wesentlich hügeliger und auch grüner.


Der Weg führt paar Höhenmeter nach oben. Ein Stein sieht aus wie zwei schlafende Elefanten. Ein anderer Stein mit Löcher gleicht einem Gesicht. Der Weg führt wortwörtlich über Stock und über Stein. Einen großen Stein. Ja okay über einen Felsen. 


Zwischen zwei ganz großen Felsen ist der höchste Punkt dieser Wanderung und der Blick reicht viele Kilometer weit.


Der Bus fährt weiter und hält plötzlich mitten auf der Straße. Die Tourguidin sagt: Feuerholz sammeln, welches dicker als ihr Unterarm und länger als ihr Bein ist. Das ist nicht schwierig, denn sie ist circa 1,6 Meter groß/klein und wiegt vermutlich 45 Kilogramm. Jeder hilft und innerhalb von dreißig Minuten ist genug Holz zusammen getragen. 


Das Abendessen wird heute auf ganz traditionelle Weise zubereitet. Lagerfeuer entfachen, Glut zur Seite schieben, gusseiseren Topf mit Essen drin und Deckel drauf auf die Glut stellen und noch mehr Glut drum herum platzieren. Auf die selbe Art und Weise kann auch ein australisches süßes Brot gebacken werden, für das Geburtstagskind versteht sich.


In dieser Nacht gesellt sich die andere Gruppe dazu, welche genau die selbe Tour macht. Ein Glas Wein und Lagerfeuer, lustige Gesellschaft. Campen ist schon cool! Heute schlauer als letzte Nacht. Zu den gestrigen Kleidungsstücken wird addiert eine Jogginghose, dicke Socken und von Anfang an der zweite Schlafsack. Das Lagerfeuer ist bald ausgebrannt und die Kälte der Nacht durchdringt fast jede Kleidungsschicht. Die Nacht ist ruhiger und von etwas mehr Schlaf gesegnet. Ob es an der Extraschicht Kleidung, am Wein oder an den vielleicht doch nicht so tiefen Temperaturen liegt, wer weiß?


3. Tag: Kings Canyon

Noch früher als am Tag zuvor wird geweckt. Nachtlager zusammen räumen, schnell ins Waschhaus huschen und Frühstück.
Zum Sonnenaufgang wandern. Der Berg schaut nicht so hoch aus, als dass er den Namen >Heart attack Hill< gerecht wird. Stufe um Stufe um Stufe. Wann hört das auf? Ja okay ist doch höher als es von unten aussah. Endlich oben angekommen ist der Blick wunderschön! 


Wüste, ein roter Canyon, die aufgehenden Sonne. Der Wanderwege ist ab jetzt ein Spaziergang auf dem Plateau. Die Aussicht wird von Lookout zu Lookout immer schöner. 
In der Mitte der Wanderung ist der Garten Eden. Die Schlucht ist hier ganz schmal, eine Oase tut sich auf und ein kleines Wasserloch ist hier vorhanden. 

Vorhandene Felsformationen sehen teilweise aus wie Murmelhaufen und teils wie Schichten einer Lasagne.


Der Wind ist hier ziemlich stark, sodass schon einige Menschen gestorben sind, weil sie zu nah an den Abgrund gegangen sind um Fotos zu machen. Die eigene Gruppe wurde davor zum Glück verschont.

Die Busfahrt weiter, fast sechs Stunden dauert es zurück nach Alice Springs.


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