Australien - Tasmanien Teil 1

Tasmanien

Die ersten zwei Gedanken nach der Landung bei dem Weg hinaus aus dem Flieger „Hui ist das aber frisch hier!“ und „Es riecht wie Neuseeland“. Der Skybus bringt die neu angekommen Touristen sicher in die Stadt. Das grüne Hostel ist schnell gefunden und der Plan für den nächsten Tag geschmiedet.

Am nächsten Morgen laufen die Füße zum Battery Point und hinein in ein Café, welches von zwei taubstummen, herzlichen Frauen betrieben wird. Die Kommunikation ist kein Problem, trotz der schnell aufkommenden Bedenken nun auf englischer Gebärdensprache sich verständlich machen zu müssen.


Café und die typisch tasmanische Kürbissuppe sind hervorragend! Durch den Princes Park und Salamanca Arts Centre geht es zu einem Glaspavillon.


Eine Künstlerin stellt hier aktuell ihre Gemälde aus. Diese Galerie ist sehr persönlich, denn es ist die Liebesgeschichte der Künstlerin. Kitschig denken jetzt vielleicht manche, aber es ist wirklich gut gemacht. Die Liebesgeschichte enthält nicht nur die leidenschaftliche Liebe zu ihrem Mann, sondern auch tiefe Freundschaften, die Liebe zu ihren Kindern und ihre Liebe zu Gott. Als nächstes wird im Touristencenter das Busticket für morgen organisiert.


PORT ARTHUR
Der Bus kommt pünktlich um 15:30 Uhr angefahren. Gute anderthalb Stunden dauert die Verbindung nach Port Arthur. Kurz nach 17 Uhr ist das Ziel erreicht.


Es ist mittlerweile stockduster. Im Internet stand, der Weg von der Haltestelle bis zur Unterkunft beträgt einen Kilometer. Google maps sagt nun etwas anderes, fast zwei Kilometer. Wurde schon erwähnt, dass es stockduster ist und es nieselt.
Höchst motiviert beginnt der Marsch Richtung Unterkunft. Erst bergab, dann bergauf und noch mehr bergauf, natürlich mit großem Rucksack, kleinem Rucksack und einer Tasche gefüllt mit Essen. Straßenbeleuchtung sucht man hier vergebens, das Kopfkino spielt verrückt. Gibt es hier wohl eher gefährliche Tiere, wenn ja, welche oder sind kriminelle Menschen wahrscheinlicher? Die Taschenlampe im Handy beleuchtet spärlich den Weg und der Kopf zählt die Schritte. 918, 919, 920. Ein Auto. Es fährt vorbei. Einmal trampen in Australien würde jetzt sehr gelegen kommen. 1645, 1646, 1647. Auch das nächste Auto fährt vorbei. 2300, 2301, 2302.
Ein junges Mädel hält ihren Wagen am Straßenrand an, sie hat Mitleid und macht auf dem Beifahrersitz Platz. Gleiches Ziel, selbe Unterkunft, Zimmer neben an. Danke, danke, danke!

Auf dem Weg zum Bad laufen einem Wallabys über den Weg. Zur Erklärung: das Zimmer ist auf einem Campingplatz, das Sanitärhaus fünfzig Meter entfernt und diese Tiere sind kleine Kängurus.

Die nächsten zwei Tage bestehen aus sinnflutartigen Regenfällen, welche immer mal wieder durchbrochen werden von drei Minuten Sonnenschein. Die Küche ist spartanisch bestückt und der Gemeinschaftsraum ist eiskalt. Im Fernseher läuft nur Schwachsinn, das Kindel muss herhalten. Der Besitzer hat Mitleid und schmeißt den Holzofen an, welcher genau die umliegenden zwei Kubikmeter erwärmt.

Die Rückreise nach Hobart gestaltet sich komplizierter als gedacht. Außerhalb der Saison mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen ist so gut wie nicht möglich. Die Kalifornierin von vor zwei Tagen fährt bis zum nächsten Touristencenter, ihre Route deckt sich nicht mit der eigenen.

Der nette Mitarbeiter organisiert eine Rückreise in die Hauptstadt und gibt viele sehr nützliche Tipps rund um Tasmanien. Vor einer große Karte stehend ist sein Redefluss unermüdlich. Er schwärmt von Stränden, Regenwälder kleinen Ortschaften und Nationalparks. Schnell alles notieren.

Der Bus öffnet am Flughafen seine Tür und die Autovermietung verlangt für junge Autofahrer einen inakzeptablen Aufschlag. Warum das Alter eine Rolle spielt und nicht die aktiven Jahre im Straßenverkehr ist eine Frechheit. 23 Jahre jung, aber schon seit sieben Jahren motorisiert unterwegs, zählt anscheinend nicht. Die Autos vom Stand nebenan sind etwas billiger und das Gefährt für die nächsten Tage ist ein kleiner roter Kia.


Die Unterkunft in Little Swansea ist mal wieder ein Campingplatz mit Mehrbettzimmern. Als einziger Gast auf diesem Gelände ist es auch in dieser Nacht ziemlich gruselig, hier gibt es keine Laternen und die Heizung im Zimmer könnte man sich auch sparen.

Eine Schotterstraße verläuft zu den Meetus Falls. Dieser Wasserfall ist über einen kurzen Wanderweg zu erreichen. Mitten im Regenwald und ganz alleine, die Stimmung ist friedlich.

Vom Devils Point aus ist die Aussicht auf Coles Bay herrlich. Die vielen bunten Felder, Schafe und natürlich das Meer.


Am Nachmittag steht die zweite Wanderung für heute auf dem Plan. Im Freycinet Nationaloark begrüßt ein Känguru die Wanderer.

Der Weg hinauf ist wunderschön und nicht besonders steil. Nach vierzig Minuten ist der Aussichtspunkt über Wineglas Bay erreicht. Es ist ein sichelförmiger Strand.


Die Berglandschaft im Hintergrund ist etwas spektakulärer als der Strand an sich.



LITTLE SWANSEA
Richtung Norden ist die Nächste Unterkunft.


Im gebuchten Zimmer ist aktuell ein Wasserschaden, kein Problem, das Upgrade lässt sich sehen. Ein modernes Zweibettzimmer mit Küchenzeile, Terrasse, eigenem Bad, TV und Heizdecke. Diese Nacht wird seit langem die angenehmste, ganz bestimmt! Der Besitzer ist freundlich, läd zu einer Runde Billiard ein und fragt nach Tipps für sein Motto-Wochenende „Oktoberfest“. Das ist doch mal ein fairer Deal.

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