Australien - Tasmanien Teil 3

Cradl Mountain Nationalpark


Der Weg ist kurviger als gedacht und nimmt mehr Zeit als geplant in Anspruch. 
Das Touristencenter erklärt, dass die Startpunkte nur mit dem Bus zu erreichen sind, da Autos untertags der Zugang verwehrt wird. Eintrittspreis inklusive Busticket wird bezahlt. Die freundliche Dame begutachtet das Schuhwerk, befindet es für angemessen und erklärt erst dann die Optionen. Lookout hört sich gut an und rentiert sich eigentlich immer. Wanderrucksack packen. Wasser, Essen, Sonnenbrille, Wechseltshirt und auf geht’s in den Bus. Bei der zweiten Haltestelle beginnt der Overland Track ganz gemütlich auf einem fast ebenerdigen Holzsteg.

Wombats lassen sich blicken. Diese kniehohen, dicken Fellknäule grasen ganz entspannt nur wenige Meter vom Weg entfernt. Auch von Fotoaufnahmen mit nur einem Meter Entfernung stören sie nicht.


Die Wegbedingungen ändern sich mehrmals. Steine, Stufen, Holztreppen. Über einen Bach, durch die Steppe, durch dichte Bäume, vorbei an Wasserfällen.



Nach einigen hundert Metern ist der Kratersee erreicht. Wunderschön eingerahmt durch steile Felswände liegt dieses Gewässer ganz still da. Ein kleines Bootshaus aus Holz steht am Ufer. Der Weg verläuft parallel zum Wasser nach oben. Mit jedem Meter bergauf wird der Anblick schöner!


Der Endspurt zu Marions Lookout hat es in sich. Steilste Treppen und blanker Stein wird von einem kleinen Klettersteig noch übertroffen.

Leise schimpfend und mit einigen Verschnaufpause ist endlich besagter Ort erklommen. Stolz und erschöpft angekommen kann nun die Aussicht genossen werden.


Drei Seen sind zu erkennen, ein Gebirge, welches einem Kamm gleicht und kilometerweite Sicht über Hügellandschaften. Ein schwarzer Vogel schaut neidisch die Kekse an, tippt von einem Bein aufs andere.

Die Sonne steht schon ziemlich tief. Der Rückweg muss angetreten werden. Anderthalb Stunden sollten wohl ausreichen. Die Route zurück verläuft vorbei an mehreren Seen und Teichen.


Der Boden ist oftmals eine einzige Eisschicht und sorgt für mehrere Schlitterpartien.


Nicht besonders witzige so ohne Telefonempfang. Stürze können glücklicherweise verhindert werden und die verlorene Zeit wird durch Joggen wieder aufgeholt. Joggen ist schrecklich, aber bergab ist es eigentlich recht in Ordnung. Fotostopps werden nur noch selten gemacht, zu groß ist die Angst den letzten Bus zu verpassen.
Wäre zwar nicht so schlimm, aber das Auto ist halt doch ganze neun Kilometer entfernt geparkt. Gerade noch rechtzeitig an der Haltestelle angekommen, genauer gesagt auf die Minute. Laut meldet sich der Durst, der Unterzucker wird mit Schokolade wieder nach oben geschleudert. Nur langsam geht das Adrenalin zurück.


HIGHLANDS

Die Unterkunft für diese Nacht ist nicht weit entfernt, aber es brennt kein Licht und die Türen sind verriegelt. Ärger steigt innerlich auf. Zur Ruhe zwingt sich der Verstand. Die kurz aufflammende Hilflosigkeit, so ganz ohne Telefonempfang, wird mit Lösungsmöglichkeiten nieder gebügelt, schließlich ist der Autotank noch halb voll. Die erste Person auf dem Gehsteig ist doch tatsächlich die Tochter der Hotelbesitzer. Sie ruft ihre Mutter an, welche sich sogleich entschuldigt, da sie die Klingel nicht gehört zu haben scheint.
In dem Mehrbettzimmern sind keine weiteren Gäste und im Aufenthaltsraum ist etwas Geschirr und Besteck. Aber wofür, wenn nur Mikrowelle und Wasserkocher vorhanden sind? Auf Frust folgt die Freude über einen Besuch im hoteleigenen Restaurant. Typisch deutsch, heute gibt es Schnitzel.

Die Fahrt zum heutigen Ziel wäre nicht so lange, wäre da nicht ein verunfallter Lastwagen, der eine Vollsperrung erzeugt. Bis auf Tasmanien Fahrzeuge zur Bergung vor Ort sind dauert das schon mal paar Stunden. Immerhin ist keine Person zu Schaden gekommen.

In Strahan können Boots Ausflüge gebucht werden, allerdings nicht heute, da Nebensaison, beziehungsweise gar keine Saison. Dann eben Kaffee mit Blick aufs Meer, die folgenden Tage möchten geplant werden.

Queenstown ist eine ehemalige Bergbauerstadt. Die Felsen sind dementsprechend abgetragen, Eisenbahnschienen verlaufen quer durch den Ort. Die Unterkunft ist nur wenige Worte wert. Spielhalle, Bier trinkende Männer, kein WiFi. Das Zimmer eiskalt und die Heizung ist überfordert den zwei Grad Celsius kalten Raum ordentlich warm zu machen, acht Stunden später sind es doch ganze 16 Grad geworden. 

Noch vor Sonnenaufgang steckt der Schlüssel im Zündschloss.


Vom höchsten Punkt einer Paßstraße ist der Sonnenaufgang besonders schön und auch der Nebel über einem See verzieht sich langsam.

The Wall ist eine Holzwand. Eine Holzwand ganz besonderen Handwerks. Ein Künstler hat Menschen und Tiere aus dieser Wand heraus geschnitzt und erzählt die Geschichte der Gegend. Nebenan serviert ein Konditor Kaffee und Kekse. Bücher zum Stöbern und Kaufen liegen nahe der Theke.


Weiter im Süden ist das Hochland, ein verschlafener Ort nach dem Anderen. Kühe und Schafe weiden im Regen. Eine kleine Kapelle steht auf einem überschaubaren Friedhof, umgeben von dichtem Nebel, mystisch, gespenstisch, aber nicht gruselig.


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