Taiwan - eine Welt aus Nachtmärkten


Das eigene „Wissen“ über Taiwan ist beschränkt auf die deutschen Medien, die so gut wie nichts über diese Insel schreiben. Über Kinderarbeit wird ab und an berichtet. „Made in Taiwan“ steht in manchen Klamotten. Aber wo ist dieser Ort eigentlich? Diese Insel liegt im Osten Chinas und hat eine Länge von circa vierhundert Kilometern. 

Um gleich mal das Klischee der Kinderarbeit aufzuräumen, eine junge Tawainesin war sehr verwirrt und habe noch nie von Kinderarbeit in ihrem Heimatland gehört.

Noch nie langen Vorstellung und Realität so dermaßen weit auseinander. Jeden Tag überrascht einen das Land aufs Neue. Die Menschen sind allerorts hilfsbereit, meist sogar ohne dass man fragt. Das Smartphone vor der Nase, vor einem Wegweiser stehend, schon fragt einer ob Hilfe benötigt wird. Auch wenn die Taiwanese oft nicht gut englisch sprechen, sind sie bemüht zu kommunizieren und Informationen zu geben. Essen finden ist nicht das Problem, aber herauszufinden was im Topf kocht ist schwierig. Die meisten Speisekarten sind nicht in lateinischer Schrift und nicht auf englisch. 


Doch immer wieder deutet der Mensch hinter einem selbst auf einen Topf und gibt zu verstehen, dass es sein Lieblingsgericht ist.

Das Land ist überall sauber, es liegt fast nie Müll am Boden. In den Städten sind die Parkanlage ordentlich zurecht geschnitten.


Die Geschäfte sind gut organisiert.

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind hier zu Lande sind super ausgebaut, übersichtlich und regelmäßig. Es gibt elektronische Karten zu kaufen, die an Automaten mit Geld gefüttert werden müssen. Mit so einer Karte können fast alle öffentliche Verkehrsmittel bezahlt werden, ohne mit Bargeld herum hantieren zu müssen. 

Die Züge für längere Strecken sind komfortabler als in so manch anderem Land. Das Reisen an sich ist hier auch sehr sicher. 

Als Frau kann man bedenkenlos alleine auf einen Nightmarket gehen und spät abends in die Unterkunft zurückkehren. 


Die Nachtmärkte gehören zur Kultur und sind unterschiedlich wie Tag und Nacht. Einer hat nur wenige Stände, der Andere gleicht einem Jahrmarkt mit Musikbands und einem kleinen Riesenrad. Einer der spektakulärsten ist in Kaohsiung, namens Ruifeng. 

Hier gehen die Einheimischen am liebsten hin, so sagt man. Die Fläche ist wirklich groß, die Wege zwischen den Buden sind oft nur anderthalb Meter breit. 


Die Essensstände reichen von zwanzig Quadratmeter bis gerade mal drei. Um auf sich aufmerksam zu machen haben sie unterschiedliche Strategien. Der eine spielt laute, moderne Musik, der andere lässt seinen Wok regelmäßig lichterloh brennen. Hier gibt es nicht nur Essen und Getränke, sondern auch Klamotten, Handyhüllen und Glücksspiele. 


 So viele Eindrücke, so viele Gerüche, so viele Menschen, so viel Gutes Essen und spannende Getränke. Ein Besuch reicht hier nicht.

Die Hostels sind auf Privatsphäre bedacht, fast jedes Bett hat einen Vorhang. Trinkwasser aus dem Wasserspender gibt es häufig, ob in der Unterkunft oder in Restaurants, natürlich kostenlos.

Die Local Märkte untertags sind auch recht spannend. 


Es wird viel Meeresgetier angeboten, sei es Hummer, Seeschnecken, Calamari, Fische oder eine lebendige Muräne. Dieses mehr als ein Meter große Tier hatte übrigens nur schlappe vierundzwanzig Euro gekostet. 


Saft aus grünen Bohnen oder ein Tee aus Blüten, beides sind leckere und erfrischende Getränke bei der schwüle Hitze. Auch ein traditionelles Gericht sind Dumplings in jeglicher Variation. Dumplings sind so ähnlich wie Maultasche, der Teig ist etwas feiner und die Füllung variiert von Hackfleisch zu Gemüse. Das Ganze gibt es zum Beispiel gedämpft oder in einer Suppe.


Schnee-Eis ist eine tolle Erfindung. Im Mund fühlt es sich an, wer hätte es erraten, wie Schnee. Kandierte Blüten der Roselle Pflanze oder mit Mango oder mit Milch und Erdbeermarmelade. Alles ist so lecker!

Spaziergang durch die Städte sind immer wieder erstaunlich. An manchen Orten ist es als wäre Amazon real und zum Anfassen, so viele Schuhe, so viel Schmuck, so viel Krimskrams wird angeboten. Am anderen Ort repariert ein Schuhmacher auf Wunsch auch die billigsten Schuhe. Werkstätten für Motorroller sind oft nur ein kleiner Raum und neben einem Stand mit frischen Früchten ist es nicht unüblich dass ein Stand mit alten Motoren ist.

Die Ostküste ist wunder schön! Die Nationalparks sollen hervorragend sein. Sprechen persönliche Gründe dagegen, so tut es eine Zufahrt untertags auch. Kopfhörer in die Ohren, Musik an, zurück lehnen und den Blick aus dem Fenster genießen. 

Regenwälder und Reisfelder ziehen vorbei, das Meer ist zu sehen, Schiffe fahren langsam vorbei. 


Bei der Dongao Station lohnt sich ein kleiner Stopp. Das Gepäck kann am Bahnhof aufbewahrt werden und der Weg zu den Cold Springs dauert nur zehn Minuten. Von einem Fluss gespeißt ist hier ein Wasserbecken. Es ist nicht gefliest, hier sind Kieselsteine. Hunde sind erlaubt und das Wasser ist nur einen halben Meter tief. An diesem idyllisch gelegenen kostenlosem Freibad gibt es Kindergeschrei, Wasserschlachten und gegrilltes Essen. Züge rauschen auf den Gleisen vorbei und die Berge Rahmen das Bild grün ein.


Tempel sind allerorts zu finden. Manche sind ganz klein und manche sind richtig groß und sehr pompös. 


Manche Temple gleichen innen einem Lagerraum für diverse Kartonagen. 
Manche Tempel sind innen wunderschön verziert, Räucherstäbchen bilden einen Nebel. 



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